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Alno treibt Billigküchen-Tochter in die Pleite

2. August 2017

Inzwischen hat das Amtsgericht Hechingen dem Insolvenzantrag der Alno AG für die umkämpfte Tochter Pino zugestimmt und ein vorläufiges Verfahren in Eigenverwaltung angeordnet. Grundsätzlich sei es das Ziel aufgrund der Verflechtungen zwischen den Unternehmen, “dass Pino weiterhin ein Unternehmen der Alno-Gruppe bleibt”. Für Pino arbeiten nach Unternehmensangaben 225 Mitarbeiter. Die ALNO AG, vertreten durch ihren Verhandlungsführer Herrn Rechtsanwalt Denkhaus, ist bislang nicht bereit, mit First EPA Holding AG über deren Angebot zu verhandeln und hat trotz des Angebots am Freitag, den 21.07.2017 die Stellung des Insolvenzantrags bei der pino Küchen GmbH veranlasst.

Der Antrag sei notwendig gewesen, da die Verhandlungen mit den Gläubigern von Pino zu keiner Einigung geführt haben, heißt es in der Mitteilung. Die Lichtensteiner Gesellschaft First EPA, hinter der unter anderem die frühere Alno-Finanzchefin Ipek Demirtas und Ex-CEO Max Müller stehen, wirft dem in Eigenverwaltung befindlichen Konzern vor, die Ansprüche der Gläubiger zu missachten und die Tochter Pino der bosnischstämmigen Familie Hastor zuzuschanzen.

Als einer der Gläubiger wurde dabei eine Liechtensteiner Gesellschaft genannt. Weder Alno noch Vertreter der First Epa äußerten sich am Dienstag zu der Angelegenheit oder waren nicht zu erreichen. Im Gespräch mit der “Schwäbischen Zeitung” erklärte ein First-EPA-Sprecher, dass man in der vergangenen Woche ein Angebot zur Übernahme der eigentlich gesunden Tochter vorgeschlagen habe – der Zeitschrift “Inside Wohnen” zufolge in Höhe von 100000 Euro -, das von Alno jedoch abgelehnt wurde. Alno wollte sich augenscheinlich auf die Bedingungen der Gläubigergruppe nicht einlassen. Bis Montag war noch offen gewesen, ob Pino den Insolvenzantrag zurücknimmt. Dazu wollte man das Unternehmen auch mit zusätzlichem Eigenkapital ausstatten. Im Fall von Pino ist der Besserungsschein auf maximal zehn Prozent des Nominalwertes der Forderungen (22,7 Millionen Euro) beschränkt, die die First-EPA-Holding gegenüber Pino hält. Die Millionen-Forderungen gegen des ostdeutschen Küchenbauer, die First-Epa erst im März diesen Jahres Pino-Lieferanten abgekauft haben soll, sollten nach “Inside”-Informationen “durch Verzicht erlöschen”. Damit wären für die First EPA Holding im besten Fall 90 Prozent der Forderungssummer und im schlechtesten Fall die Gesamtsumme verloren.

Quelle: http://strandjournal.com/2017/08/02/alno-treibt-billigkuchen-tochter-in-die-pleite.html