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Anleihen heute im Fokus: Air Berlin, Singulus, Beate Uhse

Im Februar soll die insolvente Air-Berlin-Tochter NIKI an IAG gehen, dem Mutterkonzern von British Airways und Iberia, so zumindest der vorläufige (Flug-)Plan. Allerdings könnte das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg dem geplanten NIKI-Deal nach einer Beschwerde noch einen Strich durch die Rechnung machen. Unterdessen erwirbt der chinesische CNBM-Konzern eine Minderheit an Singulus und Beate Uhse leitet parallel zur möglichen Fortführungslösung einen Investorenprozess ein.

Insolvente Air-Berlin-Tochter NIKI soll unter IAG-Konzern wieder abheben: Die International Consolidated Airlines Group („IAG“) hat noch vor Silvester bekannt gegeben, eine Vereinbarung über den Erwerb der insolventen NIKI Luftfahrt GmbH („NIKI“) für 20 Mio. EUR aus der Insolvenzmasse der Air Berlin PLC gefunden zu haben. IAG verpflichtet sich, NIKI unmittelbar zusätzliche Liquidität über 16,5 Mio. EUR zur Verfügung zu stellen. Die Transaktion unterliegt der kartellrechtlichen Genehmigung durch die Europäische Kommission und soll voraussichtlich im Februar abgeschlossen sein. Die KEOS GbR als gemeinsamer Vertreter der 225 Mio. EUR schweren 8,25%-Air-Berlin-Anleihe 2011/18 (WKN: AB100B) verspricht indes, die möglichen Auswirkungen des angestrebten Mergers auf die Insolvenzmasse von Air Berlin und auf die Befriedungsaussichten der Gläubiger prüfen zu wollen.

Derweil teilte das auf Fluggastrechte spezialisierte Unternehmen Fairplane mit, juristische Schritte unternommen zu haben, um das NIKI-Insolvenzverfahren von Deutschland nach Österreich zu verlegen. In diesem Zusammenhang sei auch eine Beschwerde gegen den Verkauf an IAG eingelegt worden – sollte die Beschwerde Erfolg haben, wäre der NIKI-Deal „im Höchstmaß gefährdet“, so die Insolvenzverwaltung.

China National Building Materials erwirbt eine Minderheitsbeteiligung an Singulus Technologies AG: Gelungener Jahresstart für den Spezialmaschinenbauer aus dem unterfränkischen Kahl am Main. Der chinesische Großkunde CNBM hat Singulus darüber informiert, dass rund 1,5 Mio. Aktien (rund 16,8%) von derzeit 8,9 Mio. begebenen Aktien von außenstehenden Aktionären rechtsverbindlich erworben wurden. Ein Eigentumsübergang der Aktien an CNBM (Closing) solle nach dem Eintreten bestimmter aufschiebender Bedingungen in der nächsten Zeit erfolgen. So sei der Erwerb der Aktien noch durch chinesische Regierungsbehörden und die zuständigen Kartellbehörden zu genehmigen. Bondholder wie Aktionäre durften sich über entsprechend deutliche Jahresauftaktgewinne freuen.

Beate Uhse AG leitet Investorenprozess ein und mandatiert M&A-Berater: „Wir schöpfen selbstverständlich alle vorhandenen Möglichkeiten aus und verfolgen daher eine Dual Track-Lösung“, so Justus von Buchwaldt, einer der Generalbevollmächtigten bei Beate Uhse und Partner der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff. „Das heißt, […] wir arbeiten an einer Fortführungslösung im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens […]. Parallel setzen wir einen strukturierten M&A-Prozess auf, denn möglicherweise erweist sich die übertragende Sanierung via Unternehmensverkauf als beste Option.“ Hierfür hätten bereits strategische Käufer, Finanzinvestoren und auch Insolvenzplanfinanzierer ihr Interesse signalisiert. Derweil wurde One Square Advisory zum M&A-Berater ernannt. Die Münchner Restrukturierungsexperten fungieren zudem auch als gemeinsamer Vertreter der Anleihegläubiger.

Quelle: http://www.bondguide.de/topnews/anleihen-heute-im-fokus-air-berlin-singulus-beate-uhse/